Berichte von 03/2014

Das letzte Kapitel

29März2014

Die Tage in der Oase waren wir mit nichts tun vollkommen ausgelastet. Den ersten Tag mussten wir uns den Pool mit einer französischen Familie teilen, aber auch nur, bis die Hautfarbe der Tochter von schneeweiß zu krebsrot gewechselt hatte, das war so gegen Mittag. Abends gabs einen Spaziergang durch die Oase mit ihrem grünen kleinen See. Ganz hart gesottene Einheimische sind da sogar zum Schwimmen rein gegangen. Hautverträglichkeit: unbekannt. Nach einem Hamburger ging es schnell wieder an die Hotelbar, vom Stress erholen. Der nächste Tag bot dann doch mehr Highlights.  Zuerst entschied sich einer von uns tatsächlich den Pool zu verlassen, um via Internetradio mit anzuhören wie sich die Fortuna von so einem bayrischen Provinzverein vier Tore reinschiessen lässt.  Weiter ging es dann mit Stromausfall, also keine Bundesliga Konferenz. Das Kohlegräber Duell aus dem Ruhrpott wollte ja eh keiner hören.  Jetzt zeigte sich, dass wir  zum Thema: Verhalten bei Stromausfall in der Oase, wunderbar harmonieren.  Nach der Feststellung,  dass tatsächlich kein Strom da ist und nicht mal wieder nur das wlan ausgefallen ist, war uns sofort klar: Weg vom Pool, schnell "ausgehfertig" machen und ab in die Bar. So schnell wie in der Wüste das Bier warm wird, kann man ja gar nicht gucken. Waren aber rechtzeitig vor Ort und haben noch kaltes Bier bekommen. Strom gab es dann auch kurze Zeit später wieder. Beachbuggy und Sandboarden haben wir erstatzlos gestrichen, sah anstrengend aus, wie die anderen sich die Dünen hoch gequält haben. In unserer Abwesenheit hat sich eine russische Reisegruppe im Hotel einquartiert und den bis dato von uns allein besiedelten Pool eingenommen. Der Geräuschpegel war immens,  sind dann nach Lima weiter. Auf den Massentourismus hatten wir keine Lust.
Lima war noch so wie wir es verlassen hatten. Wir waren was Bummeln und haben Wurst fürs Frühstück gekauft. Jeden Tag Marmelade und Ei nervt auf Dauer.  Im Hostal gab es dann abends Trinkspiele. War lustig anzusehen, besonders eine volltrunkene Amerikanerin, die immer die bereitgestellten Biere weg getrunken hat. Man musste erst unter der Limbostange durch und dann einen Bierbecher vom Boden nehmen, allerdings ohne Hände und nicht mit Knien oder Händen abstützen.  Einer von uns konnte es natürlich nicht lassen und hat mitgemacht.  Am Ende leicht gefudelt, heimlich abgestützt,  hat aber keiner gesehen und so gab es auch Bier. Am Donnerstag gab es dann das Gold- und Waffenmuseum. Hier gibt es das Gold, das die Spanier nicht zu sich geschifft, oder beim Versuch des ganzen im Atlantik verschüttet haben, zu sehen. Bilder gibt es leider nicht, wegen Fotografierverbot. Im Waffenmuseum liegt der Reichsjägermeister Dolch vom dicken Hermann rum. Die anwesenden Amerikaner haben natürlich wieder nur Jägermeister verstanden.  Danach noch was durch die Altstadt und den Museumspark gelaufen. Das hatten wir bei der Stadtrundfahrt vor zwei Wochen schonmal gesehen, da hatte ich mir gemerkt, dass ein Museum total interessant sein muss und es da was gibt, das ich unbedingt sehen wollte. Was das war, oder welches Museum, hatte ich nur vergessen.  Sowas fällt einem dann, total unpassend, am nächsten Tag auf dem Weg zum Flughafen wieder ein. Jetzt sitzt hier also jemand am Flughafen in Lima und ist betrübt,  dass er nicht im Erdbebensimulator war... Abends gab es dann magic lights, eine wasserfontainen und lichter show. Der Besuch wurde vom Hostal angeboten. Wir also hin. Gemeinsam mit ca 14 anderen Rucksackreisenden aus aller Welt. Unser Teil hatte bei der Anreise was Pech, der Führer war neu und noch nie da gewesen. Wir also zu früh aus dem Bus ausgestiegen und mit viel fragen und Fussmarsch auch endlich angekommen. Da gab es bunt beleuchtete Fontainen zum fotografieren, davor-, daneben- oder drunter stellen. Was nicht fehlen durfte, war eine Fontaine aus mehreren Kreisen bestehend, die immer kurz aus gingen und man dann, wenn man schnell ist, so mindestens wie der Roadrunner, trocken in die Mitte gelangen konnte.  Der Mann am Bedienpult nebendran hatte auf jeden Fall, wie alle umstehenden, einen heiden Spass wirklich jeden der es versuchte nass zu machen. Wenn 16 Menschen zwischen 20 und 35 Jahren so was sehen, müssen das natürlich auch welche aus unserer Gruppe ausprobieren. Ergebnis: Keiner der beiden war schnell genug. Und von einem daumendicken Wasserstrahl im Schritt getroffen zu werden, sieht auf ner hellen Hose echt unvorteilhaft aus. Waren im übrigen die beiden einzigen Deutschen mal wieder, die da rein rennen mussten. Dann gab es noch eine etwas langatmige Lasershow, könnte aber auch an der nassen Hose gelegen haben.  Zurück war dann erstmal ne frische, trockene Hose angesagt. Den letzten Tag verbrachten wir durch Lima bummelnd, so bei den ganzen Märkten mal gucken, was es so an Klimbim und Schischi zu kaufen gibt. Der letzte Abstecher zum Pazifik war eher weniger von Erfolg gekrönt.  Nebel ließ uns nur erahnen wo das Wasser ist.  Dann zum Flughafen, die Fahrt dauerte wegen Stau ne Stunde und schlug zumindest einem von uns, auf den von der ladys night noch angeschlagenen Magen. Check In ging nur am do it yourself Automaten, einscannen ging nicht, was aber eher an der fragwürdigen Art und Weise der Durchführung der guten Dame gelegen haben könnte.  Also alles von Hand eingeben, dauerte auch ne Stunde. Dann Gepäckabgabe, dauerte auch ne Stunde, da eine Person ne ganze Boeing 767 abfertigen musste. Hier wurde zumindest einer von uns etwas ruppig und fragte die Tante am Schalter mal, ob sie hier die einzige sei die gedenkt die 200 wartenden Passagiere abzufertigen.  Jetzt sind wir in  Dallas, warten auf den Weiterflug. Die Einreise war hier viel entspannter als in Miami. Die Angestellten auch wesentlich freundlicher. Könnte durchaus daran gelegen haben, dass sie sich am verwirrten Teil unserer Reisegruppe belustigt haben. Auf was wir uns wieder freuen zuhause: Altbier. Füchschen, Schumacher, Schlüssel, Uerige. So etwa in der Reihenfolge. Schweinejanes. Leckeres Brot, kein Weißbrot mehr, warmes Essen, bitte nichts lauwarmes oder gar ganz kaltes.

Auf nach Tatooine

24März2014

Den wohl noch immer andauernden Streik der Bergarbeiter haben wir hinter uns gelassen. Das Geld für die Bustickets bekamen wir auch recht problemlos zurück,  wohl dank unseres überaus freundlichen Auftretens. Es gibt da auch noch die nordamerikanische Variante,  mit auf den Tisch hauen und nach dem Manager vom Manager schreien. So bekommt man auch eine  Teil seines Geldes wieder, dauert aber fünf Stunden. Wir haben uns nach 5 Minuten verhandeln und 20 Minuten warten, mit dem vollen Betrag, auf den Weg zum Flughafen gemacht. Da gabs dann noch genau drei Tickets für den Samstagabend Flug nach Lima. Der nächste wäre Montag gewesen. Da muss man ja zuschlagen, da hier grundsätzlich auf Dollar zurück gerechnet wird, kamen wir als Eurorechner sogar recht günstig weg. Wir haben dann noch zwei Deutsche getroffen, die den Flug vor uns erwischt haben. Die haben uns unter anderem von der nordamerikanischen Verhandlungsstrategie erzählt. Die beiden waren auch 14 Stunden an einer der Streik Barrikaden aufgehalten worden und irgendwie recht froh jetzt nach Lima zu kommen, zumal ihr Heimflug am selben abend gehen sollte. Die folgenden 2 1/2 Stunden bis zum Check In entschlossen wir uns in der Cafeteria zu warten. Da konnte man super beobachten, wie mehr und mehr Touristen versuchten Flüge zu bekommen. Dank WiFi und Youtube hat ein Teil von uns sich die Zeit mit "Das Wunder von Bern" vertrieben. Bei den ganzen nichtfliegenden Touristen freut man sich dann über sein Ticket mindestens so wie Toni Turek über den WM Pokal.
Der Flug ging dann fast pünktlich,  bei vier Mitarbeitern von Peruvian Airlines, die vom Ticketverkauf über Check In bis Boarding alles machen müssen, fast verwunderlich.  Ok, schon zum Boarding aufrufen, wenn der Flieger nichtmal gelandet ist mag seltsam anmuten. So kan man dann aber das Aussteigen beobachten, die Kekskrümel vom Vorbesitzer des Sitzplatzes muss man dann halt eben selber auf den Boden wischen. Über den Flugverlauf konnten wir keine gemeinsame Meinung festmachen. Die Auffassung geht hier von leicht holprig bus zu starke Turbulenzen. Der uneingeschränkte Service der Kabinenbesatzung lässt jedoch eher auf  Richtung holprig schließen.
In Lima haben wir im vierten Anlauf ein Zimmer im Hostel bekommen, direkt mit roof bar Party zu unserer Ankunft. Am nächsten Morgen ging es dann endlich Richtung Huacachina Oase. Eine kleine Oase, mit grünem See und von großen Dünen umgeben. Zur Abkühlung geht es jedoch in den Hotelpool. Hier werden wir wohl die nächsten Tage bleiben. Vieleicht kurz unterbrochen von Wüstenbuggy fahren oder Sandboarden, wenn uns das nicht zu anstrengend ist...


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Update zum Streik

22März2014

Der Streik dauert an. Wie wir grade im Internet gelesen haben konnten sich die beteiligten Parteien nicht auf eine Lösung einigen. Die Informationen, die wir gestern am Busbahnhof und im Internet erhalten haben, unterscheiden sich auch ein bisschen von denen die heute in der Zeitung zu lesen sind. So ist heute davon die Rede, dass 15000 Minenarbeiter nahezu alle Straßen von und nach Arequipa blockieren. Auserdem werden wohl Busse an den Blockaden festgehalten.  2010 ist das wohl schonmal passiert, dauerte ne Woche an und die Landebahn des Flughafens war auch blockiert. Zwei argentinische Mädels die wir im Hostel getroffen haben, versuchen es jetzt über Schleichwege nach Chile. Nur da wollen wir ja nicht hin. Wir versuchen jetzt mal unser Geld für die Bustickets zurück zu bekommen und werden dann wohl den Luftweg nach Lima versuchen. Es bleibt spannend.


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Ganz großer Bahnhof!!!

22März2014

Arequipa ist nicht nur die zweitgrößte Stadt Perus, sondern auch als kulinarisches El Dorado bekannt. Die Mehrzahl der Revolutionen des Landes hatten hier ihren Ursprung. Hier lebt also ein ziemlich aufmüpfig bis aufrührerischer Teil der peruanischen Bevölkerung. Diese Information war uns bis heute nur aus dem Reiseführer bekannt. Nach einem Döner und einer Flasche Inka Kola (das eben zum kulinarischen Teil) ging es zum Busbahnhof.  Dieser war trotz abendlicher Stunde gut besucht, was uns bis dahin nicht weiter irritierte. Beim Check In unseres Busunternehmens erfuhren wir dann, dass heute kein Bus fährt. Zur Begründung: Streik!!! Der erste Gedanke war natürlich: wie bei der Rheinbahn hier. Da es hier jedoch keine Monopolstellung wie die der Rheinbahn gibt, war der Plan, einfach ein anderes Busunternehmen zu nehmen schnell gefasst. Die nächste Information,  dass nämlich überhaupt kein Bus Richtung Ica fährt, machte den Plan ebenso schnell wieder zunichte. Der naheliegende Gedanke, dass die Busfahrer streiken, ist natürlich vollkommen falsch. Die nette Dame am Schalter gab uns eine kurze Einführung in die peruanische Streikkultur und erklärte uns die Situation. Um das zu verstehen muss man sich erstmal vom Bild des geordneten deutschen Streiks, mit Vorankündigung,  Trillerpfeifen, Plakaten und Forderungen wie mehr Geld oder weniger Arbeitszeit lösen.  Hier streiken momentan 1500 Arbeiter einer Silbermine. Und die stehen halt nicht oder nicht mehr nur vor dem Werksgelände und pusten in die Trillerpfeife. Um ihrer Forderung, zehn entlassene Kumpel wieder einzustellen,  Nachdruck zu verleihen, haben sie die Straße nach Ica mit Barrikaden blockiert.  Da das Straßennetz hier nun auch keine Umgehung des Ganzen zu lässt, ist der Kreis zwischen Minenarbeiter, Busfahrer und schließlich uns geschlossen. Problemlos haben wir unsere Fahrkarten auf morgen umgebucht. Da es sich um eine Hauptverkehrsstraße handelt, kann ich mir gut vorstellen, dass die örtlichen Ordnungskräfte schnell den Humor verlieren und die Blockade eher mehr als weniger rigoros beseitigen. Sind also guter Dinge für  morgen. Haben ja auch noch eine Woche Zeit bis wir wieder in Lima sein müssen.  Um mal wieder eine Parallele nach Deutschland zu ziehen, man stelle sich mal vor, Verdi oder gar der DGB lässt mal eben die A2 zwischen Oberhausen und Dortmund mit Steinen und so blockieren. Im Hostel hat man sich gefreut, dass wir wieder da sind und uns unser altes Zimmer wieder gegeben. Das Bier ist nur leider noch immer nicht kalt...

Die weisse Stadt

21März2014

Nachdem wir den Schaden am Bus verdaut hatten, suchten wir uns ein Hostel im Zentrum der historischen Altstadt. Unsere Wahl viel auf das Hostal Regis, das aber scheinbar vor kurzem den Besitzer gewechselt hat. Wir bekamen ein kleines Doppelzimmer mit Privatbad. Der freundliche Portier teilte uns bereits mit, dass es Umbauarbeiten im Hostel gebe, von denen wir Dank Busverspaetung und Dunkelheit erstmal nicht viel sahen. Lediglich eine fehlende Duschabtrennung, sowie Spiegel im Bad nahmen wir wahr. Die fehlende Duschabtrennung bescherte uns dann an den folgenden Morgenden einen netten kleinen Privatsee im Bad. Der Abend klang bei Abendessen und Bier am Plaza Principal, mit Blick auf die naechtlich beleuchtete Kathedrale aus.

Kathedrale und Vulkan

Der folgende Tag stand im Zeichen der Erkundung der Stadt, das Ganze zu Fuss. Fruehstueck gab es bei Baeckerei im Innenhof eines Kolonialhauses, schon im Hof begruesste uns der Duft von frisch gebackenem Brot. So gestaerkt ging es vorbei an zahlreichen Kirchen, Plaetzen und Kolonialhaeusern. Das Wetter war uns wieder wohl gesonnen, blauer Himmel und 23 Grad in Arequipa. Im uebrigen die zweitgroesste Stadt des Landes, auf 2400 Metern am Fusse von 3 Vulkanen, von denen der naechste noch aktiv ist, gelegen. Die Haueser und Kirchen sind fast alle aus hellem Vulkanstein gebaut, was wie man meinen koennte der Ursprung fuer den Beinamen, die weisse Stadt, ist. Aber weit gefehlt, das ruehrt daher, dass frueher nur die hellhaeutige Bevoelkerung im Zentrum wohnen durfte, alles was dunkler war als Michael Jackson musste ausserhalb wohnen. Eine weitere Besonderheit, die uns schon auf der Anreise berichtet wurde ist der Strassenverkehr. Dachten wir bisher, es gebe den normalen Verkehrswahnsinn in diesem Land, wurden wir eines Besseren belehrt. Der Verkehrsinfarkt, gepaart mit anscheinendem Fehlen irgendwelcher Verkehrsregeln, macht auch dem Fussgaenger das Leben schwer. Nur weil die Fussgaengerampel gruen ist, heisst das noch lange nicht, dass kein Auto kommt. Vorrecht am Zebrastreifen, Pustekuchen. Nebendran stehen dann noch mit Trillerpfeifen ausgeruestete Politessen, die zwar traellern, aber es keinen interessiert. Das Ganze scheint so schlimm zu sein, dass es, wie heute von uns beobachtet, Studentendemonstrationen zur Einhaltung der Verkehrsregeln gibt. Mit Plakaten und Schilder, die fordern: Kein Handy am Steuer, Anhalten am Zebrastreifen, etc. Eine Regel scheint es aber doch zu geben: Nicht am Plaza Principal parken! Dann kommt der Abschleppwagen. Ist das Auto einmal am Haken, sind auch jegliche Bemuehungen des angeeilten Fahrers zwecklos. Die traellernde Politesse bleibt hart. Das Auto kommt weg.

Ein weiteres Highlight unseres Stadtrundgangs war der Markt. Hier kann man bestaunen, wie Huhn, Fisch, Kuh, Schwein, Ziege und was es noch so gibt in seine Einzelteile zerlegt und verkauft wird. Da lachen dich dann neben den Innereien schonmal Ziegenkoepfe an. Das Ende des Rundgangs sollte bei einem kuehlen Getraenk auf der Terrasse des Hostels sein. Problem dabei, der Kuehlschrank kuehlt nicht. Warmes Bier ist auch in den Anden nicht lecker. Zu erwaehnen ist hier nur noch der fleissige Handwerker, der seid dem Morgen mit Farbe den Waenden zu Leibe rueckte. Er schien jedoch mehr sich selber, als die Waende anzumalen, die sahen naemlich unveraendert aus, er jedoch war von unten bis oben mit Farbe voll.

Am zweiten Tag haben wir dann die Kathedrale besichtigt. Hier steht die groesste Orgel Suedamerikas, mit 1200 Pfeiffen, frisch restauriert, da die bei einem Erdbeben 2001 vom herabstuerzenden Kirchenturm getroffen wurde. Von den Erdbeben gibt es hier durchschnittlich 12 am Tag, aber nur kleine, haben noch keins mitbekommen. Danach ging es ins Kloster "Santa Catalina". Eine eigenen Stadt in der Stadt. 400 Jahre alt, aber erst vor 35 Jahren fuer die Oeffentlichkeit zugaenglich gemacht. Nachdem man durch das Tor gegangen ist, befindet man sich in einer anderen Welt. Vom Treiben der Stadt bekommt man rein gar nichts mit. 

Kloster Santa Catalina

Gleich geht es weiter, mit dem Nachtbus nach Ica oder genauer zur Huacachina Oase. Da heisst es drei Tage die Seele baumeln lassen, eventuell von kurzen Aktivitaeten unterbrochen. Mal schauen. Nicht jedoch ohne auf dem Weg noch einen Doener zu essen. Lächelnd

Der grosse Puma

19März2014

Nach unserer Rueckkehr aus Auguascalientes hatten wir noch eine kurze Nacht in Cusco, bevor es am naechsten Morgen frueh weiter ging. Die Masse an Auscheckern im Hotel und das verspetete Oeffnen des Fruehstueckssaals, machten uns einen Kaffee unmoeglich. Also am Busbahnhof eben ein Snickers gekauft, denn auch hier gab es weder Kaffee noch irgendetwas fruehstueckbares. Nach 6 Stundes relativ unentspannter Busfahrt, Schuld hieran war eine amerikanische Studentenreisegruppe, die sich nicht einig werden konnte, wer nun wo sitzt, ob man das Fenster lieber offen oder geschlossen lassen sollte etc.pp., kamen wir, vorbei an einer wunderschoenen Landschaft durch Hochebenen oberhalb der Baumgrenze, vorbei an schnee- und eisbedeckten Berggipfeln, unter anderem auch am hoechsten Berg Perus, Nevado Huascaran (6700m), endlich in Puno an. Hier suchten wir uns ein kleines Hotel. Der alte Mann am Empfang hat uns freundlicher Weise ganz Puno erklaert und die wichtigsten Punkte auf einer kleinen Karte markiert. So sind wir in die Stadt gelaufen und haben nur noch unsere Tour fuer den naechsten Tag gebucht und etwas gegessen. Hier setzte wieder der Andenmonsum ein. Auf ueber 4000m Hoehe gar nicht mal so schoen, sondern eher bitterkalt. Und die Strassen wurden zu kleinen Fluessen, sodass die Motos eher schwammen als fuhren. So sind wir nur noch ins Hotel und haben den Schlafmangel der letzten Tage versucht auszugleichen.

Am naechsten Morgen starteten wir schon um 6.45 Uhr in den naechsten Ausflug. Diesmal zwar mit Fruehstueck, aber wieder ohne Kaffee. So ganz weit suedlich, kurz vor der bolivianischen Grenze, scheint der Kaffee in Gaenze zu versiegen. Auf ging es also mit dem Boetchen zu den Uro-Inseln. Das sind im Titicaca-See schwimmende, von Hand gebaute, Inseln aus Schilf und sonstigem Gedoehns, was sich so im See finden laesst. Auf dem Weg dorthin erklaerte uns der Guide aber noch, das Titicaca grosser Puma bedeutet. Mit ausreichend Vorsetllungskraft und ein wenig Drehen und Wenden der Karte, laesst sich auch ein Puma erkennen. Ganz nebenbei hat unser peruanischer Guide bei der Begruessung aller Teilnehmer gelernt, dass Holland doch nicht in Skandinavien liegt, so wie er immer glaubte.

Uro Inseln

Weiter ging es von hier zur Isla Taquile. Hier hiess es mal wieder wacker den Gipfel erklimmen. Vorbei an den traditionellen Haeusern der Bewohner, ging es zum Hauptplatz. Von dort hatte man einen wunderschoenen Blick ueber den gesamten See, bis hin zur bolivianischen Seite.

Isla Taquile/ Titicaca-See

Weiter ging es zum Mittagessen... ausser man vergisst das Portemonnaie auf dem Boot. Aber es gab eh nur Fisch, also war es der Haelfte unserer Reisegruppe, die das Portemonnaie vergessen hatte, egal.

Wieder mal mit relativ leerem Magen, kehrten wir um 17 Uhr zurueck nach Puno. Nicht jedoch ohne die Steigerung des Andenmonsums erlebt zu haben: Andenhagel mit Gewitter auf dem Titicaca-See.

Im uebrigen haben wir unsere Reiseroute geaendert. Wir bleiben hier. Also nicht in Puno, sondern in Peru. Bolivien haben wir kurzer Hand gestrichen. Weil noch hoeher mit noch mehr Regen... das klag wenig verlockend. Abgesehen davon, dass wir 2 Tage verlieren, da die Grenze nur tagsueber geoeffnet hat.

So ging es dann schnell die Bustickets fuer den naechsten Tag kaufen, endlich mal was essen und schnell ins warme Bett.

Heute morgen ging es dann um 10 Uhr weiter nach Arequipa. Nachdem wir pro Person nur 20 Sol fuer das Ticket bezahlt hatten, starteten wir die Tour auch ohne grosse Erwartungen. Umso erfreuter waren wir, als wir sahen, dass der Bus echt super war.. optisch wie sich spaeter rausstellen sollte. Die Fahrt verbrachten wir groesstenteils im Plausch mit einem amerikanischen Paerchen, so zwischen 70 und 80 Jahren alt. Was wir hiervon mitgenommen haben: Baltimore ist super, Tom Clancy hat dort studiert und Michael Phelbs kommt von dort. Um hier nur ein paar Dinge zu nennen. Bis ca. 40 km vor Schluss hielt der Bus auch tapfer durch. Dann hatte scheinbar das Druckluft-Brems-System ein Leck, fuer Laien: Bus kaputt. Aber nichts was der Peruaner nicht mit nem Vorschlaghammer und nem Schraubendreher reparieren koennte. Den Kopf ein paar Mal waghalsig in den Radkasten gesteckt, hier und dort mal kraeftig dran gezogen und gezerrt, zack, war der Uebeltater ausgetauscht. Natuerlich stand der Bus waehrendessen, vollbesetzt, auf einer wackeligen Wagenheber auf Holzklotz Konstruktion. Aber bei der Begutachtung dieses Kunststueckes haben wir ein echt nettes kanadisch-tschechisches Paerchen kennengelernt. Irgendwie, mehr schlecht als recht, kamen wir dann mit einer guten Stunde Verspaetung in Arequipa an.

Auf den Spuren von Hiram Bingham

16März2014

Nach einer kurzen Nacht, etwas mitgenommen von Paddys Pub, ging es Samstag morgen los. Erst mit dem Bus gute 2 Stunden nach Ollantaytambo. In einem mit 15 Personen plus Fahrer besetzten Kleintransporter ging es durch die Anden, Gewackel und Geschaukel inklusive. Sitzkomfort war nahezu bei Null, so dass man froh war endlich am Bahnhof anzukommen. Das gestaltet sich aehnlich wie am Flughafen. Ticket und Ausweiskontrolle und bitte nur 5 Kilo Gepaeck. Die Eisenbahn ist hier noch ein richtiges Abenteuer. Schon in Lambayeque wurde uns gesagt, dass wir Eisenbahn fahren muessen, schliesslich geht das hier. Peru hat insgesamt knappe 2000 km Eisenbahnnetz. Nach 10 Minuten Wartezeit kam der Zug auch schon eingefahren, unterteilt in zwei Klassen: Touristen und 2. Klasse. Im Bahnhof wurden dann noch eben die Wagonnummern angebracht, und das Gewusel zum richtigen Wagon ging los. 

PeruRail

Nach der erneuten Ticketkontrolle, mit namentlicher Begruessung durch das Zugpersonal, durfte man auch einsteigen. Ein echt schniecker Wagon. Breite Ledersitze, Panoramafenster zu allen Seiten, auch im Dach. Die zweite Klasse sah da etwas anders aus, wie unsere alten Regionalzuege, die heute nur noch als Sonderzug zu Fussballspielen im Einsatz sind. 

Panoramaabteil

Mit 30 Minuten Verspaetung, scheint ein grundsaetzliches Bahnproblem zu sein, diese Puenktlichkeit, ging es auch los. Die Diesellok zog uns aus dem Bahnhof, auf freier Strecke einen Gang hoch geschalltet und wir rauschten mit unglaublicher Geschwindigkeit, vergleichbar mit einem zuegigen Fahrradausflug, davon. Dank der Schmalspurbahn mit ordentlichem Gewackel, Geruckel und Geschaukel. Die Fahrt ging durch Andentaeler entlang des Rio Urubamba. Ein wichtiger Reisetip: In Fahrtrichtung links sitzend sieht man davon auch was, auf der anderen Seite gibt es nur Bergwaende zu sehen. Urspruenglich hatten wir je einen Platz links und rechts am Fenster, den rechts haben wir aber mit einer Asiatin getauscht, die sich so dolle gefreut hat, dass sie 5 Minuten nach Abfahrt eingeschlafen ist. Bei der Abfahrt gab es auch direkt noch eine Sicherheitseinweisung, gefolgt vom Bordservice: Bananenmuffin und Cola. Der Firmenspruch von Peru Rail ist uebrigens: We create unforgettable travels. Wieder eine Parallele zur Deutschen Bahn. Nach 2 Stunden waren wir dann in Aguascalientes, dem Dorf am Fusse des Machupicchu. Wetter: Andenmonsun!!! Am Bahnhof wurden wir wie alle Mitreisenden vom Hostelpersonal mit Namensschild abgeholt, die einen halt frueher, wir halt spaeter. Hostel bezogen, Regenkape gekauft, Schwups der Regen hoert auf. Dann das 2000 Seelen Bergdorf erkundet. Sehr schoen, neben dem reissenden Rio Urubamba auch noch ein ebenso reissender Zufluss. Zu erreichen ist das ganze mit dem Zug oder dem Helikopter. Strasse gibt es eine, die zum Machupicchu fuehrt. Nach dem Abendessen schnell ins Bett, es sollte wieder eine kurze Nacht werden. 

Aguascalientes

Der Wecker ging um 4 Uhr. Schnell fertig gemacht, je nach Glueck mit heiss- oder kaltwasser Dusche und schon gings runter zum Fruehstueck. Das sollte ab 4.30 Uhr bereit stehen. Problem: Wir waren die einzigen die schon wach waren. Das gesamte Hostelpersonal lag um 4.45 Uhr schlafend in der Lobby zusammengerollt. Aber wenn unsere Nacht vorbei war, so sollte es deren doch erst recht sein, also erstmal schoen geweckt die schlafende Meute. Husch husch ging der eine Broetchen kaufen, der andere kochte Kaffee und so konnten wir dann leicht verzoegert um 5.30 Uhr starten. An der Bushaltestelle angekommen, stellten wir fest, dass wir doch nicht die einzigen waren, die den Sonnenaufgang auf Machupicchu verfolgen wollten. Gute 200 Personen standen bereit, die Busse zu fuellen. Das ging wider Erwarten jedoch recht zuegig, sodass wir uns um kurz vor 6 Uhr in die naechste Schlange reihen durften. Hier stiessen dann auch die paar Verwegenen zu uns, die sich das Busticket gespart haben und den Fussweg genommen haben. 800 Hoehenmeter ueber Stock, Stein und unregelmaessige Stufen. Um 6 Uhr oeffneten sich dann auch die Pforten und wieder ging der Einlass recht zuegig von statten. So hatten wir das Glueck, dass wir mit ein paar wenigen den Sonnenaufgang ueber Machupicchu erleben durften. Da haben wir schon mal eine gute Stunde die Kamera zum gluehen gebracht, ganz zum Nachteil des Akku. Hier kam wieder leichte Panik auf. Reichen denn die 100 Photos schon? Wir haben ja noch nicht mal die Fuehrung gemacht Überrascht.

Machupicchu

Also wieder runter zum Haupteingang und mal hoeflich gefragt, ob der Garderobenmann vielleicht die Kamera laden koennte. 30 Minuten geladen und waehrenddessen unseren Guide aufgesucht. Die Gruppe bestand aus Kanadiern (franz.), Amerikanern und uns. Etwa bis zur Haelfte. Dann stiessen noch 4 Koreaner zu uns. Suedkoreaner wohlgemerkt, da unser Guide gleich feststellte, dass noch nie Nordkoreaner da waren... Ueberraschung.

Gute 2 Stunden Fuehrung und immer wieder ein auf und ab. Danach haben wir uns wieder auf eigene Faust auf Entdeckungsreise begeben. Nachdem wir die Ruinenstadt abgegrast hatten, ging unsere Reise weiter zur Inkabruecke. Nachdem die Inka es nun geschafft hatten, diese enorme Bergstadt zu errichten, erwartet man ja schon einiges von so ner Bruecke. So in die Richtung "Indiana Jones und der Tempel des Todes". Was dann kam hat alle unsere Erwartungen gesprengt.

Inkabruecke

Nach dieser kleinen Entaeuschung haben wir uns das Sonnentor dann gespart. Nach acht Stunden im Reich der Inka haben wir uns dann zu Fuss auf den Weg zurueck gemacht. 1757 Stufen, wir haben gezaehlt, wie schon erwaehnt unregelmaessig, durch dschungelartiges Gewaechs. Irgendwo bei Stufe 800 setzte leichter Nieselregen ein, bis dato hatten wir herrliches Wetter gehabt und das obwohl unser Guide sagte, das Wetter hier im Nebelwald der Anden sei wie seine Schwiegermutter: sehr launisch.

Der naechste Andenmonsum setzte puenkltlich ein, als wir uns bei einer kalten Cola vom Abstieg erholten. Gleich geht es mit dem Zug wieder zurueck nach Cusco und morgen frueh direkt weiter nach Puno zum Titicaca-See.

Die Regencapes sind noch original verpackt.

Paddys Pub

15März2014

Wie angekündigt haben wir Paddys Pub einen Besuch abgestattet. Der höchste in irischem Besitz befindliche Irish Pub der Welt. Die Inneneinrichtung,  typisch Pub, dunkles Holz und viel Klimbim an den Wänden.  Entlang der Wand fuhr eine Modeleisenbahn mit Bierdosen auf den Wagons und einer Deutschen Post Lokomotive. Bier war ortsüblich plus importiertes ale und Guinness.  Haben natürlich ale und Guinness probiert, das schmeckt auch auf 3500 Metern wirklich nicht. Auf Nachfrage bekommt man ein gratis Poster zur Bestätigung,  dass man da war. Wie wir das heil im Rucksack nach hause bekommen, überlegen wir uns noch. Sollte jemand mal nach cusco kommen, der Pub ist ein muss. Resümee: ein witziger Abend in deutsch, holländisch, amerikanischer Besetzung.


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Inkahauptstadt

14März2014

Mit leichten Kopping und nach verdammt wenig Schlaf, Schuld daran war die Happy Hour im Hostel und neu gewonnene Bekanntschaften aus aller Herren Laender, ging es um 6 Uhr ab zum Flughafen. So frueh ist die Stadt erstaunlich leer und man kommt sogar voran. Der uebliche check-in verlief reibungslos. Nach einem kleinen Fruehstueck am Flughafen konnte es auch schon los gehen nach Cusco. Da machte uns StarPeru einen Strich durch die Rechnung. Mit einer guten Stunde Verspaetung ging es dann aber doch endlich mit dem Shuttle-Bus zum Flugzeug. In der hinterletzten Ecke des Flughafens, vorbei an allerhand Propellermaschinen, stellte zumindest einer von uns erleichtert fest, dass unser Flugzeug doch schon ueber Duesentriebwerke verfuegte. Ganze hundert Personen fasste das Maschinchen. Putzig. Hier wurden wir noch einmal Zeuge einer fast schon praehistorischen Sicherheitseinweisung. Erinnert sich jemand? Wenn die Stewardess mit einem Gurt und erprobten Handbewegungen das Verhalten im Notfall simuliert?

putziges Flugzeug

In den 75 Minuten Flugzeit wurde uns sogar Essen und Trinken serviert. Broetchen und Kuchen und lokale Getraenkespezialitaeten. Noch eben abgeraeumt und schon ging es auch wieder in den Landeanflug. Der gestaltet sich auf den Flughafen mitten in den Anden wie folgt: mittlere Turbulenzen beim Durchfliegen der Wolkendecke, sobald man aus den Wolken ist, sieht man rechts und links nur noch die gruenen Haenge der Berge, davon werden dann gleich noch ein paar umkurvt. Landeklappen sind natuerlich schon draussen, das Flugzeug muss ja langsamer werden. Dann landet man auch schon. Mitbekommen hat das aber nicht jeder von uns, die eine Haelfte hat geschlafen. Waehrend des gesamten Fluges war die Klimaanlage so runter temperiert, dass Nebelschwaden aus den Schlitzen kamen. Der Flughafen in Cusco ist etwa so gross wie der Benrather Bahnhof. Eben die Rucksaecke von einem der drei Gepaeckbaender geholt und zum Hostel. Wieder Pariwana, diesmal in einem alten Kolonialhaus. Wie der aufmerksame Leser der Bild Zeitung schon vorher wusste, das beste Hostel in Suedamerika. Eine Auszeichnug an der Rezeption bestaetigt hier die Bild Zeitung.

Den Rest des Tages haben wir, wie empfohlen, mit Hoehenaklimatisierung und dem Kauf einer Tour zu Machupicchu verbracht. Obacht: Es gibt viele Moeglichkeiten nach Machupicchu zu kommen.

1. Die 1-Tagestour: mindestens 23h mit Bus, Bahn und teils zu Fuss unterwegs. Dafuer den kuerzesten Aufenthalt in Machupicchu. Seeeehr stressig.

2. Die 2-Tagestour: Den ersten Tag mit Bus und Bahn nach Aguas Calientes, am Fusse Machupicchus, Uebernachtung mit Fruehstueck und am naechsten Morgen in aller Ruhe zu Machupicchu aufbrechen. Wahlweise zu Fuss oder mit dem Bus. Hier laesst sich vielleicht erwaehnen, dass der Aufstieg zu Fuss ca. 90 Minuten dauert. Diese verbringt man mit dem Erklimmen von mehr als 1750 Stufen. Abends geht es dann zurueck nach Cusco.

3. Der Inka-Trail. 4 Tage zu Fuss und mit naechtlichem Camping in den Anden erreicht man die 1750 Stufen als kroenenden Abschluss. Zurueck mit Bus und Bahn.

4. Der Inka-Jungle Trip: Via Rafting, Mountenbiking, Climbing und Hiking erreicht man Machuppicchu ebenfalls in 4 Tagen.

5. Die I-do-it-myself-Tour. Eine im Reisefuehrer ueber mehrere Seiten, im Konjunktiv beschriebene Tour, mit vielen haette, wenn und abers. Dauer und Ausgang unbekannt.

Um die Spannungskurve aufrecht zu erhalten, loesen wir erst in einem spaeteren Beitrag auf, fuer welche Tour wir uns entschieden haben.

Die Aklimatisierung haben wir im Hostel mit neuen und auch alten, aus Lima bekannten Gesichtern abgeschlossen. Die Nacht in unserer fensterlosen Uli-Hoeness-Mehrbett-Suite verlief reibungslos, bis morgens um 4 der schnarchende Suedamerikaner betrunken ins Bett fiel.

Frueh aufgestanden, gefruehstueckt und los ging es. Erster Stop war der Busbahnhof, unsere Tickets fuer die Weiterfahrt nach Puno kaufen. Wann die ist, koennen wir leider noch nicht verraten, ihr erinnert euch, die Spannungskurve.

Danach eine Fahrt durch und um Cusco mit dem roten Doppeldecker Bus. Den anschliessenden Andenmonsum haben wir in einem Restaurant verbracht. Aufgetischt wurde hier ganz klassisch: Alpaca. In Steakform, medium-rare. Wahlweise Alpaca am Spiess.

Plaza de Armas Alpaca Steak

Einer von uns ist jetzt auch gluecklicher Besitzer einer Baby-Alpaca-Muetze. Die ist soooooo flauschig!

Baby-Alpaca

Danach zu Fuss die historische Altstadt abgeklappert, vorbei an einer Menge Kirchen, Denkmaelern und Statuen, Maerkten und kleinen Laeden. Zwischendurch immer mal wieder den 118. Strassenverkaeufer dankend abgewimmelt und Schuhe gekauft. Feuchte, jedoch vermeintlich trockene, Schuhe 1,5 Wochen in der Tuete lagern macht der Tuete nichts, den Schuhen schon.

Bevor wir uns morgen auf den Weg machen, besuchen wir jetzt noch den hoechstgelegen, von Iren gefuehrte, Irish Pub der Welt.

Mit dem naechsten Blog ist in 2-5 Tagen zu rechnen. Ihr wisst schon, die Spannungskurve Lachend.

23 Stunden Lima

12März2014

Den letzten Tag vor der Weiterreise wollten wir gemuetlich am Strand von Pimentel verbringen. Eine spontane Abschiedsesseneinladung fuer 11 Uhr kam spontan dazwischen. Ganz suedamerikatypisch sind wir also um kurz nach 12 Uhr bei der Gastgeberin aufgeschlagen. Da war selbstverstaendlich von Essen noch nichts zu sehen und besagte Dame des Hauses ist erstmal los und ging Bier kaufen.Das neu eingefuehrte Weizenbier durften wir nun probieren. Hefegeschmack war nicht wirklich vorhanden, was durchaus daran liegen koennte, dass sich die Hefe beim letzten 0,1l Glas noch tapfer am Flaschenboden befand. Gegen 14 Uhr wurde dann aufgetischt.

Abschiedsmenu die 2.

Nach weiteren Glaesern Bier war nicht nur der Strandbesuch, sondern auch der geplante Gang ins Museum geplatzt. Auf dem Heimweg war zumindest noch eine Besichtigung des laengsten Holzbalkon suedamerikas drin, so ganz ohne Kultur konnten wir dann doch nicht abreisen.

Um 19.30 Uhr fuhr unser Bus in Chiclayo ab. Die Nachtfahrt nach Lima, erste Klasse Luxusbus. Mit Abendessen und Fruehstueck. Zu Abend gab es, wie unerwartet, Haehnchen mit Reis. Dazu wahlweise warmen Kaffee oder warme Inka/Coca Cola. Von Inkacola halten wir uns aufgrund der sehr unnatuerlichen Farbgebung noch fern. Ein Tier mit gleicher Farbe wuerde in der Natur ganz klar signalisieren: Friss mich nicht, ich bin giftig. Nach dem Abendessen wurde auch sogleich der Film eingeblendet. Um unnoetige Verwirrung zu vermeiden, natuerlich ohne Untertitel, sodass sich zumindest einer von uns, mit einem Tatort via Smartphone vergnuegte. Die Nacht verlief ruhig, einziges Problem: Wie bedeckt man den Durchschnittskoerper eines Mitteleuropaers mit einer Decke, fuer Zwergen geschaffen? Das Fruehstueck bestand aus einem Muerbchen und Kuchen, dazu sowas wie Saft, an dem sich jeder Zahnarzt eine goldene Nase verdienen wuerde. Da uns unsere Reise immer weiter Richtung Sueden fuehrt, erlebten wir die ultimative Steigerung von schlechtem Kaffee: gar kein Kaffee!!! Dafuer gab es Kamillentee. Das Abteil muss etwa nach deutschem Krankenhaus geduftet haben. Puenktlich um 8 Uhr kamen wir in Lima an. Aufgrund der rush hour waren wir dann eine Stunde spater auch endlich am Busbahnhof und eine weitere Stunde spaeter im Hostal. Das Hostal, Pariwana, ist top. Haben auch gleich fuer die kommenden Tage in Cusco das gleiche gebucht. Da bekommt man naemlich ein T-Shirt fuer Lachend.

Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, eben frisch gemacht und einen Kaffee auf der Dachterrasse getrunken. Nach einem kurzen Bummel durch den Katzenpark, im selbigen einen Starbuckskaffee verzehrt. Danach auf zur Stadtrundfahrt, erste Eindruecke sammeln. Schliesslich sind wir ja in zwei Wochen nochmal hier, um explizites sightseeing zu betreiben.

Lima

In Lima ist wesentlich mehr Tourismus als auf unseren vorherigen Stationen. Gerne genommen: dickbaeuchige, komische Huete tragende, Kamera im Anschlag tragende, Amerikaner.

Nach einem kurzen Stop an der aeltesten Kirche Limas, samt Besichtigung der Katakomben und der Bibliothek (jeder Buchliebhaber weint bei diesem Anblick. 300 Jahre alte Buecher und keinerlei Form von Konservierung, gammeln bei 60% Luftfeuchtigkeit einfach vor sich hin).

Jetzt lassen wir den Abend gemuetlich auf der Dachterrasse ausklingen, da es morgen in aller Fruehe weiter nach Cusco geht. Das jedoch nicht wie geplant mit 25h Busfahrt, sondern mit dem Flieger, fuer eine Hand voll Taler mehr. Zeitaufwand: 1:15h.

Wir melden uns dann wieder aus dem Hoehentrainingslager (3500m).

kulinarische Reise

11März2014

Unsere Reise fuehrt uns weiter nach Sueden. Die letzten Stunden vor der Abfahrt nach Lambayeque verbrachten wir in einer Strandbar in Mancora, bei frozen Limonade, Hamburger und Sandwich. Ausser preislich liess sich jedoch kein Unterschied zwischen den beiden Mahlzeiten ausmachen. Die aus der Heimat gewohnten Zutaten eines Hamburgers waren ebenfalls leicht abgewandelt. Anstatt einer Frikadelle gab es ganze Rindfleischstuecke. Ausserdem wurde das Ganze, wie bei fast jedem Gericht hier, durch Avokadostuecke abgerundet. Ab gings zum Busbahnhof, zu unserem Erstaunen war der Bus das erste mal verspaetet. Mit 45 Minuten Verspaetung sollte es dann los gehen. Das Gepaeck noch eben zwischen einem Mofa und einem Babyhund im Gepaeckraum des Busses verstaut, hiess es dann nur noch Platz nehmen und Abfahrt. Nur, dass unsere Plaetze schon von einer peruanischen Familie eingenommen wurden. Kurze Hektik, zumindest bei uns, sollte der naechste Bus doch erst in der Nacht fahren. Also die peruanische Mutti und wir wieder raus. Am Schalter klaerte sich das Ganze, die peruanische Familie hat mal eben den Bus 4 Stunden spaeter als gebucht genommen (den Bus, den wir gerne gehabt haetten). Dann ging es also mit noch mehr Verspaetung los. Macht aber nix, der Fahrer hat das durch sehr rasante Fahrweise wieder aufgeholt. Nach 5 Stunden auf der Panamericana, kamen wir um 22 Uhr in Lambayeque an. Irgendwo im Nirgendwo... Wir haben uns dann den erstbesten Motofahrer geschnappt und zum verabredeten Treffpunkt mit Sandras Gastbruder fahren lassen. Man mag es kaum glauben, ob Zufall oder Absicht, wir warteten dort keine Minute und er kam schon. Nach einer herrzlichen Begruessung gings mit dem naechsten Moto weiter. Zimmer bezogen, Bier gekauft und den Abend mit selbigem auf dem Dach ausklingen lassen. Der Rest der Familie war ausgeflogen und auch Viktor Hugo, unser Abholservice zog es noch zu einer Geburtstagsparty.

Lambayeque

Am folgenden Morgen waren dann alle, plus Besuch von Schwaegerin/Tante/oder so, zum Fruehstueck versammelt. Es gab Kaffee, Brot, Butter, Kaeseomlette und als Aufschnitt: Schweinssuelze... oder so. Aber wohl das Beste was es hier gibt, wurde uns gesagt. Der Kaffe bestand aus Instantpulver, aber das Gute von Nescafe, auch wieder das Beste was es gibt. Sollte man doch meinen, Suedamerika, der Kontinent der Kaffeebohne, wenn nicht hier, wo dann, sollte es leckeren Kaffee geben. Der wird jedoch in Gaenze nach Europa geschifft. Gab es in Ecuador noch halbwegs anstaendigen Kaffee, nimmt dessen Qualitaet stetig ab, je weiter wir nach Sueden reisen. Das Ganze wird, ortsueblich durch permanente Gespraeche abgerundet. Die Tatsache, dass Spanischkenntnisse bei einem Teil unserer kleinen Reisegruppe nur sehr bedingt vorhanden sind, wird einfach ignoriert, und weiter erzaehlt. Den anschliessenden Bummel durch Lambayeque, mit den Sehehnswuerdigkeiten, Markt, Kirche, 3 alte Kolonialhaeuser und dem laengsten Holzbalkon Suedamerikas, schlossen wir beim naechsten Teil der Gastfamilie ab, dem Oberhaupt Don Hugo. Hier gab es endlich mal wieder was zu essen. Reis mit Erbsen und Haehnchen, ortsueblich: lauwarm. Es gibt hier generell nur zwei richtig temperierte Grundnahrungsmittel: Bier ist eiskalt, Kaffee heiss. Dazu gab es chicha morada, ein Saft aus rotem Mais. Und Obst. Das erste wurde als Kirschen bezeichnet. Farbe war rot, stimmt ja fuer Kirschen. Kern war auch vorhanden. Die waren aber groesser, von der Konsistenz eher wie Pflaumen und vom Geschmack eher Mirabellen. Trotzdem lecker. Das naechste hatte eine gruene Schale, war lang wie ein Unterarm, innen weiss und filzig. Uns wurde erklaet, dass man das weisse um den Kern essen kann. Geschmacklich war es nicht zu definieren, fruchtig und lecker. Den Namen haben wir nicht verstanden. Zur Feier des Tages, war ja Sonntag und Sandra war zurueck gekehrt, wurde der gute Wein aufgetischt. Rotwein, eiskalt und zuckersuess, Maedchentraube ist nix dagegen. Trotz Sandras warnenden Hinweises, langsam zu trinken, sonst gibt es noch ein Glas, liess ich mich zum Austrinken und damit dem zweiten Glas hinreissen. Dazu wurden Broetchen gereicht. Panik kam auf, als sich eine Stubenfliege auf die Broetchen setzte. Mit den Worten: Rette es!!! Musste die Dame des Hauses diese vor der Fliege in Sicherheit bringen. Man ist im uebrigen sehr um unser Wohlergehen besorgt. Haben doch viele Leute,  die das erste mal in Peru sind Probleme mit dem Magen. Das hat nach einhelliger Meinung hier auch einen Grund: Die Zeitverschiebung, da ist der Koerper naemlich nicht gewohnt, zu fruehstuecken wenn es eigentlich schon Mittag gibt. Das wir wir verschont blieben, hat aber auch seinen Grund: wir trinken viel Wasser, das gleicht das naemlich wieder aus. So zumindest die einhellige Meinung vor Ort. Uns geht gut, ob das am vielen Wasser, der Zeitverschiebungsunempfindlichkeit oder sonstwas liegt, ist uns eigentlich egal. Abends noch ein Bier auf dem Dach...

Den Montag ging es dann nach Chiclayo, die naechst groessere Stadt. Zuerst die Bustickets fuer die Weiterfahrt besorgt und anschliessend am Real Plaza, einem modernen Einkaufszentrum, den Freuden der westlichen Konsumgesellschaft gefroehnt. Strabucks!!!

Kaffee

Hier waren wir mit Mickell, der ein oder andere kennt ihn noch von Silvester 2012/2013, verabredet. An dieser Stelle einen schoenen Gruss von ihm nach Deutschland. Da Kaffee um 13 Uhr ja auch langsam reicht, ging es nahtlos zum Cocktail ueber. Irgendwie trinken wir auf diesem Teilabschnitt der Reise sehr viel....

Und nun war es endlich soweit, die Suche nach dem Cuy naeherte sich dem Ende. Schon am Vortag hatte Don Hugo uns einen Ort verraten, an dem wir das Cuy finden. Mickell nannte uns noch einen weiteren. Den haben wir dann zuerst angesteuert, aber vergeblich, das Cuy war nicht da. Da wir Situationen, in denen wir uns weiter fragen muessen schon kennen, sind wir eben ueber die Strasse und haben den vor einer Bankfilliale stehenden Polizisten um Rat gefragt, wo wir dieses Cuy denn nun finden. Er bestaetigte uns die Information von Don Hugo, rief uns ein Taxi und wir, also eher Sandra und er, plauderten noch etwas ueber unsere Herkunft. Dem Taxifahrer sagte er, dass er uns zum Cuy bringen sollte. Dort sollte er warten,bis wir sicher sind, dass das Cuy auch da ist, und wenn nicht, sollte er uns zurueck zu ihm bringen. Das ganze fuer 4 Sol, wir seien schliesslich seine Freunde. Und siehe da, wir waren richtig. Wie uns schon vor der Tuer bestaetigt wurde, das Cuy ist da, Treppe hoch, in der ersten Etage. Uns wurde direkt ein Tisch gewiesen, an dem wir Platz nahmen. Sandra quasselte kurz mit dem Angestellten, und wenig spaeter kam das lang ersehnte Cuy. Cuy ist Meerschweinchen, in unserem Fall fritiert, dazu Kartoffeln und Sarsa (Zwiebeln in Essig). Die Meerschweinchen hier sind was groesser als unsere zuhause aus dem Zoogeschaeft und eine landestypische Delikatesse. Wir hatten jeweils ein halbes, Sandra den Hinter- und Ralf den Vorderteil. Sehr lecker, wenn auch nicht wirklich sehr viel Fleisch dran ist. Wie uns erklaert wurde isst man bis auf die Knoche alles, also auch das Hirn, dazu muss man einfach den Schaedel aufbeissen und schon kommt man ran. Um das Gespraech mit meinem Zahnarzt zu vermeiden, dass der Zahn abgebrochen ist, als ich einen Meersschweinchenschaedel aufgebissen habe, haben wir den Teil mit dem Hirn einfach ausgelassen. Abschliessend haben wir noch kurz mit dem Inhaber der Cuy Braterei, auch er hiess Hugo, geplaudert. Wieder wurden mangelnde Spanischkenntnisse ignoriert, nach unserer Herkunft und Reiseplaenen gefragt. Freudig wurde zur Kenntnis genommen, dass wir Deutsche sind, sein Schwager: Martin Kowalski, naemlich auch. Der kann im uebrigen ne ganze Flasche Schnaps trinken und dann noch tanzen gehen. Darauf erstmal nen Schanps. Zurueck gings nach Lambayeque.

Ralfs Cuy Cuy auf Kartoffeln

Hier sollte es Abendessen fuer uns geben. Fleisch, Pommes, Kuchen, Empanadas. Natuerlich waren Gaeste da, Tanten, Cousins und Oma. Die hat unermueldich ne gute halbe Stunde lang mit ner Gabel die Eier fuer den Kuchen steif geschlagen. Generell haben die Frauen  in der Kueche vorbereitet, die Maenner plus Sandra als Dolmetscher waren auf dem Dach, mit Bier. Dann Essen, kurzen Dank, dass wir her gekommen sind, die naechste Einladung zum Essen. Dann Prost mit Pisco Sour, in nem sehr sehr starken Mischungsverhaeltiss. Das fuer den Abend geplante bloggen viel dann auch flach...

Abschiedsessen

Heute Abend heisst es dann schon weiter nach Lima. Mal wieder Nachtbus, 12 Stunde, Ankunft morgen frueh. Diesmal versuchen wir nicht zu vergessen, Fotos aus dem Bus zu machen.

Wir durften hier auch die peruanische Armee mal etwas kennen lernen. Eine Strasse weiter ist eine Kaserne. Da spielt morgens zum Wecken jemand sehr sehr schief auf einer Trompete, dann wird durch die Stadt marschiert, dies mutet ein wenig so an, wie 30 Bundeswehrangehoerige, die betrunken aus einer Kneipe taumeln.

Bis bald aus Lima, oder Cusco, jenachdem wie wir dazu kommen.

Mancora - Aschermittwoch ist doch nicht alles vorbei!

08März2014

Die erste Nacht in unserem Luxusanwesen, Casa Mediterranea, wurde durch das Rauschen der Pazifikbrandung beendet. Nach einem ausgiebigen Fruehstueck ging es Richtung "Stadt", die Wasservorraete auffuellen sowie Bustickets fuer die Weiterfahrt besorgen. Um das Ziel der minimalen Bewegung nicht zu verpassen ging es ohne Umwege an den Pool. Die Schlacht um die Liegen hielt sich in Grenzen, da wir 2 von ca. 16 Hotelgaesten waren. Der Tag verging also zwischen Pool, Strand und Abstecher zur Hotelbar. Abends haben wir dann nochmal die 2 Sol investiert um mit dem Moto Richtung Stadt zu fahren. Ein Bummel ueber den Markt und Abendessen auf dem Balkon eines Koelschen Italieners. Sein Sprachmix aus Deutsch, Englisch und Spanisch fuehrte zu erheblichen Verstaendnisschwierigkeiten. Irgendwie haben wir es dann doch geschafft, Bier, Pizza und Salat zu bekommen. Das Treiben auf der Hauptstrasse beobachtend, wurde wir Zeuge des oertlichen Karnevalsumzuges. Der lief Donnerstagabend, bestehend aus 4 Wagen und 5 Fussgruppen entlang der Hauptstrasse erst hin, wenden auf der Kreuzung und wieder zurueck. Dafuer den Verkehr aus Motos, Mofas, Autos, Bussen und LKWs stoppen? Vollkommen ueberbewertet. So mischten sich alle diese Fahrzeuge munter in den Umzug, inklusive Hupkonzert, selbstverstaendlich. Unser Entschluss, die Kamera an dem Abend im Hotel zu lassen, bereuten wir sofort. Den ungewollten Hoehepunkt hatte der Umzug, als das letzte Fahrzeug beim Wenden auf der Kreuzung kaputt ging. Folglich ging fuer 15 Minuten nix mehr, ausser den Hupen. Insgesamt ein schoenes Highlight beim Essen. Irgendwo in der Stadt war auch mal wieder Feuerwerk, schon den dritten Abend in Folge. Danach nur noch ins Hotel, den Abend bei Bier auf dem Balkon ausklingen lassen. Ab dem Hoteleingang wurden wir von unserem neuen Freund, der Hotelkatze begleitet. Es folgte ein fast ereignisloser Tag zwischen Pool und Strand. Mal kurz in den Pazifik gehuepft, wenn man schonmal da ist. Der ist aber kalt, trueb und mit riesen Wellen, da doch lieber in den wohltemperierten Pool. Abends wurde die regionale Spezialitaet, Pisco Sour, ein Cocktail, getestet. Limette, Zucker, Eiweiss Alkohol und spaetestens wenn man die Zimtbombe erreicht, gewoehnugsbeduerftig. Kurz noch was Essen: Vorspeise, Hauptgang, Saft und ein Bier dazu. Fuer zwei Personen: 7 Euro. Vor Freude ueber diese Schnaeppchen hat einer aus unserer zwei Personen Reisegruppe beim Verlassen des Lokals direkt mal das zwei mal zwei Meter grosse Werbebild fuer Peru von der Wand gerissen. Sehr zur Freude aller anderen Gaeste. Auf dem Rueckweg noch das als Batmobil gepimpte Moto gesehen, und wieder verflucht, die Kamera nicht mitgenommen zu haben. Der letzte Tag startet bewoelkt, genau die richtige Zeit unsere Reise fortzusetzen. Weiter geht es nach Lambayeque, Sandras Gastfamilie besuchen. Ankunft ist mal wieder gegen 22 Uhr. Sandras kleiner Gastbruder hat versprochen uns abzuholen. Die suedamerikanische Puenktlichkeit im Hinterkopf, bin ich mal gespannt.... 

Von Guayaquail nach Macora

07März2014

Kurze Korrektur: Guayaquil liegt in den Tropen. Was uns nach dem kleinen Schauer, welchen wir für den letzeten Eintrag nutzen, auch endgültig klar wurde. Luftfeuchtigkeit 99,9%. Um nicht auszutrocknen, nutzten wir die nächstgelegene Happy Hour. Die einhellige Meinug, Cocktails waren gut, aber sowohl bei Cuba Libre als auch Long Island Ice Tea wird hier das Mischungsverhältnis Cola - Limette einfach vertauscht. So gestärkt ging es Richtung Absteige zurück.  Noch ein Bier in der dortigen Bar, der Kellner kippte das Bier freundlicherweise erst aus der Flasche in einen Pitcher und dann ins Glas... Naja wenigstens war es kalt. Dann ab aufs Zimmer, gefühlte 40 Grad in der Bude, kein Ventilator,  die Klimaanlage nur Deko und ein Fenster groß wie eine Schießscharte. Dafür gab es spanisches Fernsehprogramm. Schlafen ging trotzdem irgendwie, bis man wach wird, weil auf dem Flur Skateboard gefahren wird.
Fast gut erholt ging es dann mit Kaffee und Sandwich zum Frühstück in den Park. Dann noch ein kurzer Abstecher, die Leguane besuchen. Die waren wie versprochen ab 10 Uhr von den Bäumen runter.  Schon interessant, dass bisher nur Busse und Leguane pünktlich sind. Die Stadt war inzwischen auch aus dem Karnevalsschlaf erwacht, sehr wuselig und ordentlich Verkehr, was  spätestens am Hupkonzert zu erkennen war. Dann also ab zum Busbahnhof, da sollte man ja schließlich pünktlich 2 Stunden vor Abfahrt da sein. Der Busbahnhof ist ungefähr so groß wie der HBF Düsseldorf,  nur über 3 Etagen mit 120 Haltestellen. Der Versuch das Gepäck aufzugeben scheiterte im ersten Anlauf daran, dass man nochmal 50 Cent zahlen musste, die Schaltertante aber, wie anscheinend üblich,  kein Wechselgeld hatte. Im Supermarkt eben 2 Flaschen Wasser und eine Packung Kekse gekauft, gefühlt eine Stunde in der Kassenschlange gestanden, da der Kassierer so ziemlich der lamgsamste auf der Welt war. Hätte man ihm ein Video von ner Aldi Kasse bei uns gezeigt, er wäre sicher direkt umgefallen. Als wir dran waren, fragt auch er wieder ob wir es passend haben, scheint usus zu sein hier.
Endlich im Bus angekommen, hatten wir einen der Luxus-Busse erwischt. Sitze wie in der Business-Class im Flugzeug. Daher auch eine sehr entspannte Fahrt mit dem Höhepunkt des Grenzübertritts. In ein Gebäude rein, erster Tisch Ausreise Ecuador, zweiter Tisch Einreise Peru. Die Aufenthaltsdauer wird hier auch eher nach Gusto verteilt. Ralf darf jetzt 90 Tage in Peru bleiben, Sandra nur 30. Noch 3 Stunden Fahrt, inklusive Abendessen, bis Mancora. Beim Essen wird eine wesentliche Unterscheidung gemacht, nämlich ob man Fleisch oder Hähnchen haben möchte. Hähnchen ist also doch nur Salat mit Flügeln. 
Ankunft in Mancora gegen 22 Uhr. Wir wurden irgendwo mitten in der Stadt raus gelassen.  Sofort kam ein sichtlich um uns besorgter Helfer des Busunternehmens und gleichzeitig auch "Moto" Fahrer, und nahm sich unserer an. Gepäck aufs Moto und die Frage wo wir hin möchten.  Ein Moto ist ein hinter dem Sitz, um eine Gastkabine erweitertes Moped, gern auch mit Lampen und Soundanlage aufgerüstet. In anderen Gegenden der Welt, "Tuk Tuk" oder so genannt. Da wir noch keine Bleibe hatten, schlug er uns mal eben drei vor, zu denen wir dann auch hin fuhren. Die erste war nicht ganz unsere Vorstellung,  die zweite voll, die dritte hatte kein Wasser im Pool, was sich aber ändern würde,  wie uns versichert wurde. Mit allen Inhabern schien der Moto Fahrer befreundet zu sein, was seine Auswahl irgendwie erklärt. Gegenüber von Nummer drei fanden wir dann unsere Bleibe. Direkt am Meer, 2 Pools, Balkon mit Blick aufs Meer. Da haben wir den Abend bei nem Bier ausklingen lassen.


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Leguane in Guayaquil

05März2014

Info

04März2014

Das Bildproblem ist voruebergehend geloest!!! 

Guayaquil - Wir entern die Subtropen!!!

04März2014

Wir verliessen Quito in der Nacht bei 16 Grad und Regen. Das Busunternehmen versprach uns fuer 10 $ p.P. am Morgen um 7 Uhr in Guayaquil abzusetzen. Also rein in den Reisebus und eben die 3000 Hoehenmeter runter zum Meer gemacht. Bus war voll besetzt, wir waren die einzigen Gringos. Nun folgte das, was aus den bisherigen Erlebnissen kaum fuer moeglich gehalten wurde. Wir kamen eine ganze Stunde zu frueh an. Abgesetzt irgendwo in Flughafennaehe hiess es nun den Weg in die Stadt anzutreten. Mit dem Taxi kamen wir nach guten 10 Minuten am Hostal unserer Wahl an... Wie wir auf gerade dieses Hostal kamen, koennen wir im Nachhinein nicht mehr sagen. War eine schlechte Wahl. Nennen wir es in Folge einfach: Absteige! Aber die Lage ist gut Lachend

Also kurz aufs Zimmer, kalt duschen, umziehen und los. Erstmal Richtung Promenade, dann was fruehstuecken. Als wir um 07:30 die Strasse betraten,  waren wir so ziemlich allein. Dafuer waren entspannte 25 Grad. An der Promenade bat sich uns das Bild des Rio Guaya, ca 700 Meter breit und voll mit Geaest aus den Mangrowen flussaufwaerts. Laeden hatten noch keine auf. Nach intensiver Suche fanden wir ein 24 Stunden Restaurant. Mal eben das teuerste Fruehstueck der Welt gegessen, aber macht ja nix, hatten ja am Zimmer gespart. 

Unser treuer Begleiter der Reisefuehrer, hatte eine Stadtrunde bereitgestellt. Los ging es in einem ca 100 x 100 Meter grossem Park. Was ja an sich nichts besonderes ist bei der Parkdichte hier. Bevoelkert wurde selbiger jedoch von ca 300 Leguanen, die einfach schon da waren, bevor die Stadt errichtet wurde, warum sollten die jetzt auch gehen. Hier noch ein Tip fuer jeden, der mal an leguanbevoelkerten Baeumen vorbei kommen sollte: Nicht, auf gar keinen Fall, niemals drunter her laufen, einen riesen Bogen drum machen!!! Die Viehcher haben eine Ausscheidung, das ist unglaublich.  Nicht, dass jemand was Falsches denkt, wir sind nicht unter dem Baum her gelaufen, haben es nur beobachten duerfen. Weiter ging die Reise an Museen, Bibliotheken, Ministerien, dem quasi "Fischmarkt" vorbei. Dank Karneval, alles zu. 

Mittags mussten wir die Tour kurz unterbrechen, um das Busticket fuer die Weiterreise zu kaufen. Also ab zum Busbahnhof, Ticket gekauft und zurueck, mit dem schrottigsten Taxi des Landes und einem wahnsinnig gewordenen Taxifahrer. Beim Einsteigen hatte ich schon die Innenverkleidung der Tuer in der Hand, anschnallen ging auch nicht an jedem Platz, aber egal, er raste los. Unter andauerndem  Einsatz der Hupe, das ist ja in Teilen der Welt die Regel, und sollte hier keine Erwaehnung finden, aber diese besondere Spezies darf nicht unerwaehnt bleiben. Gehupt wird bei: Spurwechsel, Ueberhohlvorgang, vor Kreuzungen, vor gruenen Ampeln, vor roten Ampeln, um Zweiraeder aus dem Weg zu bekommen, um zu Gruessen, um zu Meckern, wenn eine Frau am Strassenrand steht, wenn mehrere Frauen am Strassenrand stehen, und nicht zu vergessen, um zu sehen ob die Hupe noch geht...

Endlich an der Absteige zurueck ging die Tour noch eben zum Leuchtturm hoch. 444 Stufen, 33 Grad im Schatten und gute 70 % Luftfeuchtigkeit. Oben gab es einen super Ausblick auf die Stadt, bei 3 Millionen Einwohnern gar nicht mal so klein. Wieder abgestiegen, was gegessen und mal wieder vorm Regen, der ist wohl nen Bus spaeter aus Quito nachgekommen, gefluechtet. Aber halb so wild, wir haben die wichtigsten Dinge gesehen und so auch entschieden, die Weiterreise etwas frueher anzutreten. Einen Mangrowenarm und nen Friedhof waere noch drin gewesen, aber das wollten wir keinen ganzen Tag lang auskosten. So geht es morgen Mittag schon nach Mancora, Peru. Dort steht vor allem eins auf dem Programm: Bei 35 Grad zwischen Strand und Pool pendeln. Ob wir bei diesem Stress noch die Zeit zum bloggen finden, wird sich wohl zeigen muessen.

Aso, noch ein Nachtrag: Danke fuer alle die eine Nachrricht hinterlassen, noch doller freuen wir uns wenn derjenige auch seinen Namen dazu schreibt!!!

Guayaquil Santa Ana Leguan

Karneval in Quito

04März2014

Vorab ein kleiner technischer Hinweis. Leider erwächst dieser kleine Reiseblog nicht unter heimischen Laptop und Sofa Bedingungen. Wir haben derzeit zwei Möglichkeiten euch mit Informationen zu füttern. 
1. Mit dem Smartphone, das ganze hat den Vorteil, dass man wie gewohnt mit Umlauten schreiben kann und Fotos die man mit selbigem schießt sofort super hochladen kann. Braucht man nur Internet für, das gibts im Hostal.  Bilder die man nachträglich aufs Telefon zieht werden leider nur in Briefmarkenformat angezeigt. Ganz nebenbei ist das Schreiben langer Texte mit dem Teil echt nen Krampf, so wegen kleiner Tasten und Worterkennung und so.
2. Mit dem PC im Hostal. Schafft man es, einen dieser kostbaren Plätze frei von der kanadischen Mädchenreisegruppe zu ergattern, kann es eigentlich schon losgehen. Wenn man den Bildschirm anmacht erwartet einen eine spanische Windows XP Oberfläche.  Sobald man einen browser gefunden hat, kann man schon in die Tasten hauen. Hier steht die amerikanische Tastatur zur Verfügung, an welcher mindestens die Hälfte der Tastenaufschriften fehlen. Tippen ist jetzt wie der erste Zug bei Minesweaper, man drückt,  weiß dass etwas kommt, aber was, da kann man gespannt sein. Umlaute und Interpunktion leiden gewaltig. Hat man dann den Text beisammen, geht es auf die Suche nach dem SD-Karten slot. Vergeblich. Also Kamera via USB Kabel anschließen.  Sofort ruft die Kiste nach 500 updates. Ergo, IT zu Fuß die Bilder via Handy da platzieren, feststellen die sind ganz schön klein. Wir arbeiten an der Lösung....
Natürlich hätte ich meinen Laptop 4 Wochen mit durch Südamerika schleppen können, aber wir wollten die Komfortzone ja zumindest mal einen Schritt weit verlassen.

Dann jetzt mal zum Karneval. Der dauert in Ecuador zwei Tage. Montag und Dienstag, wohl deshalb, dass Aschermittwoch nicht so allein da steht ("streng" katholisches Land). In Quito wird Karneval nicht sehr ausgiebig gefeiert, es gibt wohl Montags einen kleinen Umzug von dem wir im Nachhinein erfahren haben. Wichtiger ist hier wohl, dass die beiden Tage Feiertage sind. So nutzt der Quitorianer diese Tage um weg zu fahren oder im Park zu sein. Parks gibts hier zu genüge. Größter Spaß am Karneval, vorallem für Kinder ist es, alle die nicht schnell genug weg kommen mit der Wasserpistole oder ner Art Rasierschaum aus der Sprühdose zu bespritzen. Die gibts für einen Dollar an jeder Ecke. Reichweite ist gut 1,5 Meter. Natürlich muss da die Zielgenauigkeit trainiert werden, so wurde schon Samstag und Sonntag geübt. Resultat: sind je zweimal nicht schnell genug gewesen.
Wir durften heute Zeuge des Wachwechsels am Präsidentenpalast werden. Der findet jeden Montag um 10 Uhr statt, der südamerikanischen Gelassenheit geschuldet, heute so gegen 11 Uhr. Mit dem Bild des gleichnamigen Zeremoniells vor dem Buckingham Palast vor Augen, wurden wir eines besseren belehrt. Ca. 100 Soldaten beteiligt, mit Helebarden, Säbeln, Pferden, Spielmannszug und Trommeln und allem drum und dran. Präsident konnte heute leider nicht, dafür war ein Minister da. Los gings am Palast, mit dem Spielmannszug,  dann vorbei am Palast mit den Soldaten und den Pferden auf den Vorplatz, wir standen quasi mittendrin. Dann Minister brüllt was, Nationalflagge wird gehisst, Nationalhymne, der ganze Platz singt mit. Dann haben sich der alte und der neue Wachchef noch quer über den Platz angebrüllt, wieder Tommeln und Musik. Dann Abmarsch des ganzen. Ich denke die Bärenmützenträger aus London können sich da hinten anstellen. Und das passiert da jeden Montag, so irgendwann nach 10 Uhr.
Weiter ging es zur Kathedrale, mal eben noch 250 Höhenmeter weiter. Diese wurde zwischen 1890 und 1990 erbaut, sieht also nur alt aus. Um den Ausblick zu genießen sind wir dann noch eben120 Meter auf den Glockenturm geklettert. Leiterchen und Wendeltreppen für die ich bald zu breit bin, inklusive Gegenverkehr.  Wer also nochmal über unsere heimische Treppe meckert, der soll mal bitte hier hin fahren.
Der nachste Programmpunkt sah das Nationalmuseum vor, laut Reiseführer das tollste, größte und beste weit und breit. Quasi ein Muss. Die Belegschaft war jedoch wohl weggefahren oder saß im Park, das Museum war jedenfalls zu. Alternativen gabs dann wegen Karneval auch keine, außer sich vollschäumen zu lassen. Haben Quito also bei Tee im Hostal ausklingen lassen und den Andenmonsun beobachtet. Irgendwie erfreut, dass man grade nicht auf dem Rückweg vom Museum nass wird.
Heute geht es noch mit dem Nachtbus weiter nach Guayaquil, die Hafenstatt am Pazifik verspricht 30 Grad.

Aequator

02März2014

Sandra Winter, Ralf Sommer. Eggmaster




Die Reise zur dicksten Stelle der Erde

02März2014

Ausgeruht und mit Geld in der Tasche, konnten wir heute ganz entspannt in den Tag starten. Gefruehstueckt wurde im Hostel und danach gings erstmal zu Fuss in die Neustadt, auf der Suche nach einem Busunternehmen, das uns morgen Abend nach Guayaquil bringen soll. Begleitet wurden wir von einem deutschen Paerchen, mit dem wir beim Fruehstueck ins Gespraech gekommen waren. Die Wegbeschreibung der guten Dame an der Rezeption war auch etwas ausbaufaehig, wie wir ein paar Blocks spaeter erfahren haben. Nachdem wir hier nochmal links, da vorne nochmal rechts abgebogen sind, haben wir am Markt drei total liebe Verkaeufer gefunden, die uns den Weg echt fuer dummies erklaert haben. Endlich angekommen, haben wir uns schnell unsere Tickets gekauft und sind dann mit dem naechsten Taxi ne knappe Stunde durch die Weltgeschichte gegurkt, hin zur Aequatorlinie.

Hier fanden wir das offizielle ecuadorianische Aequatormuseum, mit ueberfuelltem Touristendorf drum herum und dem klangvollen Namen Mitad del Mundo. Unser Reisefuehrer gab uns jetzt zwei Informationen. Erstens, es gibt hier viel unnuetzes zu sehen, zweitens, durch einen Messfehler befand sich das gute Aequatordenkmal etwa 250 m zu weit suedlich. Via eines kleinen Trampelpfades gelangten wir zum Inti-Nan Museum. Dies lag nun wirklich auf der Aequatorlinie und zeigte ausserdem, wie die Urbevoelkerung frueher einmal lebte.

Hier lernten wir z.B. wie Lebendfutter in der Kueche gehalten wird, oder man Schrumpfkoepfe herstellen kann. Ausserdem lernten wir, dass man auf der Aequatorlinie ein Ei auf einem Nagel so ausbalancieren kann, dass es stehen bleibt. Wer es schafft, bekommt ein egg Master Diplom. Nur soviel, einer von uns ist jetzt Eiermeister.

Nach dem einheimischen Mittagessen, haben wir dem Vulkanschlund um die Ecke noch einen Besuch abgestattet. Da dieser mitten in einer Wolke verschwunden war, konnten wir auch, je nach Windrichtung, kurze Blicke erhaschen.

Zurueck gings mit dem ecuadorianischen Omnibus. 75 Minuten, 4 Personen, 1,60$. Liebe Rheinbahn, damit kommt eine Person bei uns keine 4 Stationen.

Den Tag haben wir dann noch in Quitos Altstadt bei Nacht ausklingen lassen.

Quito

01März2014

Ralf  Sandra

Quitos Bankwesen

01März2014

Quito kann man auch gut und gerne die Stadt des ewigen Fruehlings nennen, denn hier sind nahezu das ganze Jahr ueber 20 Grad. Manchmal regnets, aber dazu spaeter mehr.

Wie geplant hat uns der Reisefuehrer zu einem netten Cafe in der Altstadt gefuehrt, wo wir fuer 3,40$ pro Person ein richtig gutes und umfangreiches Fruehstueck bekamen. Naechster Stop also der Bankautomat, um das Portemonnaie aufzufuellen. Laut Reisefuehrer ohne Probleme mit EC Karte moeglich. Hier wurden wir nun das erste Mal Opfer einer krassen Fehlinformation des bis dahin so vielversprechenden Reisefuehrers. Hat naemlich irgendwie so gar nicht funktioniert.Sieben Bankautomaten und drei Filialen spaeter, hatten wir immer noch kein Geld und der Geschaeftsschluss um 13h rueckte bedrohlich schnell naeher. Besonders hilfreich und zuvorkommend, war der reizende Sicherheitsangestellte der Banco del Pacifico. Er nahm sich unserer an und erklaerte uns so ziemlich jede Moeglichkeit an Geld zu kommen... immer schoen die auf hochglanz polierte, 80 cm lange Pumpgun vor der Brust.

Nachdem so langsam jede ecuadorianische Geldquelle versiegt war, machte sich ein leichtes Gefuehl von Panik breit. Da hat uns die Western Union Bank die zuendende Idee zur Selbsthilfe gegeben. Um jetzt keinen zu langweilen, gegen Nachmittag hatten wir auf jeden Fall Geld. Spaeter haben wir dann ueber die Seite des Auswaertigen Amts erfahren, dass momentan ueber deutsche EC und Visa Karten so gut wie kein Geld zu bekommen sei, da die Automaten darauf nicht eingestellt seien.

Der Plan den Aequator zu besuchen war somit hinfaellig. Kurzerhand dachten wir uns den Rest des Tages damit zu verbringen, Quito zu erkunden. Was auch an sich eine recht gute Idee war, bis es anfing zu regnen. So richtig.

Ziemlich durchnaesst und wenig erfolgreich, landeten wir also wieder im Hostel.

Ausruhen, Essen, Bier trinken und ab ins Bett... ab hier kann es nur noch besser werden!