Der grosse Puma

19März2014

Nach unserer Rueckkehr aus Auguascalientes hatten wir noch eine kurze Nacht in Cusco, bevor es am naechsten Morgen frueh weiter ging. Die Masse an Auscheckern im Hotel und das verspetete Oeffnen des Fruehstueckssaals, machten uns einen Kaffee unmoeglich. Also am Busbahnhof eben ein Snickers gekauft, denn auch hier gab es weder Kaffee noch irgendetwas fruehstueckbares. Nach 6 Stundes relativ unentspannter Busfahrt, Schuld hieran war eine amerikanische Studentenreisegruppe, die sich nicht einig werden konnte, wer nun wo sitzt, ob man das Fenster lieber offen oder geschlossen lassen sollte etc.pp., kamen wir, vorbei an einer wunderschoenen Landschaft durch Hochebenen oberhalb der Baumgrenze, vorbei an schnee- und eisbedeckten Berggipfeln, unter anderem auch am hoechsten Berg Perus, Nevado Huascaran (6700m), endlich in Puno an. Hier suchten wir uns ein kleines Hotel. Der alte Mann am Empfang hat uns freundlicher Weise ganz Puno erklaert und die wichtigsten Punkte auf einer kleinen Karte markiert. So sind wir in die Stadt gelaufen und haben nur noch unsere Tour fuer den naechsten Tag gebucht und etwas gegessen. Hier setzte wieder der Andenmonsum ein. Auf ueber 4000m Hoehe gar nicht mal so schoen, sondern eher bitterkalt. Und die Strassen wurden zu kleinen Fluessen, sodass die Motos eher schwammen als fuhren. So sind wir nur noch ins Hotel und haben den Schlafmangel der letzten Tage versucht auszugleichen.

Am naechsten Morgen starteten wir schon um 6.45 Uhr in den naechsten Ausflug. Diesmal zwar mit Fruehstueck, aber wieder ohne Kaffee. So ganz weit suedlich, kurz vor der bolivianischen Grenze, scheint der Kaffee in Gaenze zu versiegen. Auf ging es also mit dem Boetchen zu den Uro-Inseln. Das sind im Titicaca-See schwimmende, von Hand gebaute, Inseln aus Schilf und sonstigem Gedoehns, was sich so im See finden laesst. Auf dem Weg dorthin erklaerte uns der Guide aber noch, das Titicaca grosser Puma bedeutet. Mit ausreichend Vorsetllungskraft und ein wenig Drehen und Wenden der Karte, laesst sich auch ein Puma erkennen. Ganz nebenbei hat unser peruanischer Guide bei der Begruessung aller Teilnehmer gelernt, dass Holland doch nicht in Skandinavien liegt, so wie er immer glaubte.

Uro Inseln

Weiter ging es von hier zur Isla Taquile. Hier hiess es mal wieder wacker den Gipfel erklimmen. Vorbei an den traditionellen Haeusern der Bewohner, ging es zum Hauptplatz. Von dort hatte man einen wunderschoenen Blick ueber den gesamten See, bis hin zur bolivianischen Seite.

Isla Taquile/ Titicaca-See

Weiter ging es zum Mittagessen... ausser man vergisst das Portemonnaie auf dem Boot. Aber es gab eh nur Fisch, also war es der Haelfte unserer Reisegruppe, die das Portemonnaie vergessen hatte, egal.

Wieder mal mit relativ leerem Magen, kehrten wir um 17 Uhr zurueck nach Puno. Nicht jedoch ohne die Steigerung des Andenmonsums erlebt zu haben: Andenhagel mit Gewitter auf dem Titicaca-See.

Im uebrigen haben wir unsere Reiseroute geaendert. Wir bleiben hier. Also nicht in Puno, sondern in Peru. Bolivien haben wir kurzer Hand gestrichen. Weil noch hoeher mit noch mehr Regen... das klag wenig verlockend. Abgesehen davon, dass wir 2 Tage verlieren, da die Grenze nur tagsueber geoeffnet hat.

So ging es dann schnell die Bustickets fuer den naechsten Tag kaufen, endlich mal was essen und schnell ins warme Bett.

Heute morgen ging es dann um 10 Uhr weiter nach Arequipa. Nachdem wir pro Person nur 20 Sol fuer das Ticket bezahlt hatten, starteten wir die Tour auch ohne grosse Erwartungen. Umso erfreuter waren wir, als wir sahen, dass der Bus echt super war.. optisch wie sich spaeter rausstellen sollte. Die Fahrt verbrachten wir groesstenteils im Plausch mit einem amerikanischen Paerchen, so zwischen 70 und 80 Jahren alt. Was wir hiervon mitgenommen haben: Baltimore ist super, Tom Clancy hat dort studiert und Michael Phelbs kommt von dort. Um hier nur ein paar Dinge zu nennen. Bis ca. 40 km vor Schluss hielt der Bus auch tapfer durch. Dann hatte scheinbar das Druckluft-Brems-System ein Leck, fuer Laien: Bus kaputt. Aber nichts was der Peruaner nicht mit nem Vorschlaghammer und nem Schraubendreher reparieren koennte. Den Kopf ein paar Mal waghalsig in den Radkasten gesteckt, hier und dort mal kraeftig dran gezogen und gezerrt, zack, war der Uebeltater ausgetauscht. Natuerlich stand der Bus waehrendessen, vollbesetzt, auf einer wackeligen Wagenheber auf Holzklotz Konstruktion. Aber bei der Begutachtung dieses Kunststueckes haben wir ein echt nettes kanadisch-tschechisches Paerchen kennengelernt. Irgendwie, mehr schlecht als recht, kamen wir dann mit einer guten Stunde Verspaetung in Arequipa an.